Samstag, 25. August 2012

Schule 2012

Nachdem es hier zuletzt etwas ruhig geworden ist, möchte ich wieder wie letzte Jahr halten und ein bisschen über meinen Aufenthalt berichten. Die Tage werde ich ein paar Eindrücke von unserem Leben hier schildern, einsteigen möchte allerdings mit dem eigentlichen Zweck meiner Reise – dem Unterrichten.






Auf dem Lehrplan stehen wie letztes Jahr verschiedene Module. Im Moment unterrichte ich „cultur and its impact on hospitality“ und einen Deutschkurs. Im nächsten Monat werde ich noch, wie letztes Jahr, einen Mathe bzw. Computerkurs geben.

Die Fotos in diesem Beitrag zeigen meinen Deutschkurs. Wir lernen sechs Tage die Woche eine Stunde zusammen Deutsch und das durchaus erfolgreich. Dass ich Deutsch unterrichten darf, habe ich (leider) erst nach meiner Anreise erfahren, dabei kann ich in Münster kann auf einen riesigen Pool aus Unterrichtsmaterialien für DaF-Schüler (DaF= Deutsch als Fremdsprache) zurückgreifen. Komplett ohne Material heißt erst einmal improvisieren.







Ich habe den Unterricht dabei stark an der Arbeit meiner Schüler hier auf der Lodge ausgerichtet. Wie ihr es bestimmt aus dem Fremdsprachenunterricht in der Schule kennt, haben wir erst einmal gelernt, wie man sich begrüßt und vorstellt. Danach haben wir über die verschiedenen  Arbeitsplätze in der Lodge gesprochen, z.B. Rezeption, Werkstatt oder Wäscherei.

Zuletzt sind wir die Zahlen von 1-100 und die Uhrzeit durchgegangen. Ich hatte damit gerecchnet, auf Schwierigkeiten zu stoßen, man kann im Deutschen schnell durcheinander kommen: Wann sagt man zwanzig nach eins, und wann fünf vor halb zwei? Meine Schüler zerstreute meine Zweifel aber schnell, das korrekte Lesen der Uhrzeit klappt in den meisten Fällen reibungslos. Ganz grundsätzlich muss man an der Stelle anmerken, dass die Motivation sehr gut ist. Die Schüler fangen bereits in ihrer Freizeit an, ein paar Schnipsel Deutsch zu sprechen und suchen für die Hausaufgaben ständig neue Wörter raus, so dass ich zum Teil sogar ein kleines bisschen bremsen muss. Die täglichen Hausaufgaben werden gründlich und meistens umfangreich erledigt. Daher haben wir nach ca. einem Monat schon ein straffes Programm absolviert und ein Vokabular von ca. 150 Wörtern aufgebaut. Wenn ich an meine Arbeitshaltung im Französischunterricht in der Schule denke, nötigt mir das einigen Respekt ab.

Zuletzt: Auf dem Fotos seht ihr auch noch Kuba. Kuba ist forest engineer aus Polen, arbeitet auf der zur Lodge gehörigen Farm und ist mein Mitbewohner. Sein Kommentar zu unserem Deutschunterricht: „Da muss ich erst nach Afrika kommen, um Deutsch zu lernen!“




Die Fotos sollen einen kleinen Eindruck in unsere Arbeit liefern, die Außenfotos sind nach einem Test entstanden. Die Luft war entsprechend raus, also sind wir zum Wasserreservoir hinter die Schule gegangen und haben noch ein paar Fotos gemacht.